Heute gibt es mal wieder ein kurzes Lebenszeichen von mir. In der Schule ist momentan viel los. Zu den normalen Unterrichtszeiten gesellen sich Ausbildungsmessen, Lehrerkonferenzen und Elternsprechtage. Wenn ich "nichts zu tun" habe, sitze ich am PC und schreibe für mein Buchprojekt. In fünf Wochen ist Abgabetermin. Manchmal sehe ich das ganz locker und denke mir "Du hast einen Schreibplan und kriegst das hin", dann wieder schießen Gedanken, wie "Bist du eigentlich wahnsinnig?" durch den Kopf. Die Kapitel, die sich wie von selbst schrieben, sind inzwischen zu Papier bzw. in den PC gebracht. Jetzt wird es schwerer. Gerade deswegen muss ich ab und zu mal raus, etwas ganz Anderes machen, den Kopf frei kriegen. Und das gelingt mir zum Beispiel hier:
Frühling lässt sein blaues band ...
Wir wohnen wirklich in einer wunderschönen Gegend am Rande der fränkischen Schweiz. Und in den letzten Tagen guckt auch wieder die Sonne bei uns vorbei und weckt die Lebensgeister. Neulich zog es mich auf den Kunigundenberg, um ein bisschen abzuschalten und aufzutanken. Bei dem herrlichen Wetter hatten besonders viele Hundebesitzer dieselbe Idee, weshalb es nicht ganz so ruhig war, wie ich mir das erhoffte. Aber egal. Die Abendsonne war so schön. Ich saß auf der Wiese und ließ sie mir ins Gesicht scheinen. Wärme für Haut und Seele. Mein Blick schweifte über die Stadt bis zum gegenüberliegenden Moritzberg. Und auf der anderen Seite entdeckte ich eine Schafherde, die ebenfalls die Sonne zu genießen schien.
nahrung für die seele
Nur ein paar Autominuten entfernt steht die kleine Beerbacher Dorfkirche mit ihrem ganz besonderen Charme. Dort findet einmal im Monat eine Taizé-Andacht statt. Thilo und ich lieben diesen Gottesdienst und versuchen, so oft wie möglich hinzugehen. Die meist in Latein gesungenen Choräle sind ganz anders als die Lobpreismusik mit E-Gitarre und Schlagzeug, die wir normalerweise in einem Gottesdienst bevorzugen. Aber sie haben eine eigene, tiefgehende Wirkung. Die Kirche wird nur von Kerzenlicht erleuchtet und ist immer bis auf den letzten Platz von Alt und Jung besetzt. Neben der Musik steht eine Bildbetrachtung im Mittelpunkt. Nachdem der Pfarrer aus Altersgründen ausgeschieden ist, hat unser ehemaliger Stadtarchivar diese Aufgabe übernommen, der hier all sein künstlerisch-historisches Wissen weitergibt. Ich finde es schön und bereichernd, dass wir Christen so ein bunter Haufen sind und jeder sich mit seinen Stärken und Begabungen einbringen kann. Habe ich schon erwähnt, dass die Choräle von (Quer-)flöten und anderen Instrumenten musikalisch wunderbar umrahmt werden? Manchmal schließe ich einfach nur die Augen und genieße ...
Kreativzeit
Ich liebe die Illustrationen von Inge Löök, in denen zwei alte Damen jede Menge Spaß haben. Sie sitzen cappuccinotrinkend unter Tischen, prosten sich mit Rotweingläsern im Baumwipfel zu oder rutschen vergnügt ein Treppengeländer herunter. Eine erfrischend-positive Darstellung des Alters, wenn auch sicherlich nicht immer realistisch. Vor ein paar Jahren habe ich einen Bibelvers entdeckt, der eine Art Zukunftsvision für mich ist: "Denn sie (Menschen, die an Gott glauben) sind im Hause des Herrn gepflanzt und blühen in den Vorhöfen unseres Gottes. Noch im hohen Alter werden sie Frucht bringen und werden grün und lebendig bleiben, um zu bezeugen, dass der Herr gerecht ist." (Psalm 92,14-16) Ich möchte inhaltlich an dieser Stelle gar nicht viel mehr dazu schreiben, denn zu diesem Thema wird es ein Kapitel in meinem Buch geben. Jedenfalls habe ich den Text nach drei Jahren ein zweites Mal gejournalt und die beiden alten Damen von Inge Löök durften in meine Bibel einziehen. Es hat richtig Spaß gemacht, die Seite zu gestalten.
So, jetzt werde ich mich noch etwas in den Garten setzen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Morgen ist dann wieder ein neues Buchkapitel an der Reihe.
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