lieblingsjahreszeit
Es ist Mitte September. Übergangszeit. Zwischen Sommer und Herbst, Sonne und Dunkelheit, Terrassenabenden und Wohnzimmergemütlichkeit. Der beginnende Herbst schenkt uns bunte Farben und Erntesegen. Es liegt aber auch eine leise Wehmut in ihm. Abschied vom Sommer.
Von allen Jahreszeiten ist mir der Herbst der liebste. Trotz und vielleicht wegen alledem.
Meine Herbstschätze:
Sonnenblumen und Dahlien
strahlende Sonne und blauer Himmel ohne Hitzeausbrüche
Farbenrausch in den Bäumen
bunte Drachen am Himmel beobachten
Morgennebel
Kerzenlicht
Leseabende auf dem Sofa
eine heiße, dampfende Tasse Tee
im Warmen sitzen und lauschen, wie der Regen aufs Dach trommelt
meinen Kuschelpulli wieder entdecken
spätsommertage - herbstbeginn
Ihr kennt sicher den Vergleich der Jahreszeiten mit dem eigenen Leben. Spätsommer. Irgendwie bin ich da jetzt auch in meinem Leben angekommen. Wird mir der Herbst hier auch so gut gefallen? Wie viel Sonnentage und buntgefärbte Bäume wird es geben und wie viel Blätterfallen, Nebel und Regen? Kann ich den melancholischen Tagen auch etwas abgewinnen, so wie in der Natur?
"Im Frühling und Sommer meines Lebens bin ich stetig bergauf gewandert. Ich habe geheiratet, Kinder bekommen, ein Haus gekauft, studiert, mich weitergebildet und meinen Platz im Arbeitsleben gefunden. Alles war auf Wachstum und Optimierung ausgelegt ... Höher, schneller, weiter ... Was nicht heißen soll, dass nun alles vorbei ist. Aber der Blickwinkel ändert sich. Mir werden andere Werte wichtiger, meine Prioritäten verschieben sich ... In der Lebensmitte bin ich auf dem Gipfel angekommen und genieße den Ausblick. Zeit für das Bergfest. Ich freue mich beim Blick zurück, was ich alles erlebt habe ... Das alles macht mich zutiefst dankbar. Ich sehe auch, wo ich gestolpert bin, was mich verzweifeln ließ, und ich kann es rückblickend einordnen. Über manches, was mir damals Kopfzerbrechen bereitet hat, lächele ich heute milde. An anderen Stellen hatte ich einfach unwahrscheinliches Glück. Bewahrung und Gnadengeschenke auf meinem Weg zum Gipfelkreuz. Der Blick aufs Kreuz relativiert so manches ... Ganz oben zu stehen und die Aussicht zu genießen, ist wunderschön. Aber mir scheint manchmal, als wäre das Stück Fels, auf dem ich stehe, sehr klein … Ich muss versuchen, die Balance zu finden zwischen 'es mir im Leben gemütlich einrichten' und übertriebenem Elan." (aus "Stroh zu Gold - Entdecken, was mein Leben wertvoll macht")
Herbstzeit - lesezeit
Was ich am Herbst so gerne mag, sind die gemütlichen Lesezeiten auf dem Sofa. Klar, ich lese auch auf der Terrasse im Liegestuhl oder im Urlaub am Strand. Aber am liebsten zelebriere ich meine Lesezeiten mit Kuscheldecke und Tee auf der Sofaecke.
"Bis hierher und dann weiter" ist das neueste (Tage-)Buch von Bianka Bleier. Sie ist ziemlich genau dreizehn Jahre älter als ich, also immer einen Sprung voraus. Ich schätze ihre ehrliche, humorvolle und authentische Art zu schreiben und fühle mich immer ein bisschen so, als würde mir eine etwas ältere Freundin zeigen, wie Leben in ein paar Jahren geht. In ihrem neuen Buch thematisiert sie die Abnabelung ihrer Kinder. Die ambivalenten Gefühle zwischen neue Freiheiten gewinnen und Abschiedsschmerz. Wieder eine Übergangszeit. Sehr empfehlenswert (das ist dann wohl Werbung, unbezahlt und aus Überzeugung).
Vielleicht steckst du gerade in dieser Lebensphase, vielleicht befindest du dich aber auch noch mitten in der turbulenten und schönen Baby- und Kleinkindzeit oder hast Kinder im Grundschulalter. Falls du auf Instagram unterwegs bist, guck´ doch mal unter dem Hashtag #meinlesesegen vorbei. Lena von @segenregen und ich haben hier eine Art Plattform eröffnet, auf der wir uns über empfehlenswerte (christliche) Bücher austauschen, die uns angesprochen, inspiriert oder im Leben weitergebracht haben. Gestern gab es zum Beispiel ganz viele Tipps zu guten Kinderbüchern.
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