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Der November und ich

 

In ein paar Tagen bricht ein neuer Monat an: November. Vorher der goldene Oktober mit den letzten warmen Tagen und herrlichen bunten Blättern. Danach die gemütliche, besinnliche Advents- und Weihnachtszeit, leuchtend geschmückte Städte, leckere Lebkuchen und wärmender Punsch. Und dazwischen? Dreißig Tage November. Zunehmende Kälte, abnehmendes Licht. Seltsame, fremd erscheinende Feier- und Gedenktage, wie Totensonntag, Buß- und Bettag, Volkstrauertag, Allerheiligen und Allerseelen. Wie gehen wir mit diesem sperrigen Monat um? Am besten schnell überspringen. Immerhin leuchten an St. Martin die bunten Laternen der Kindergarten- und Grundschulkinder und dann kann man ja eigentlich auch schon mal den ersten Weihnachtsschmuck aufhängen. Ist das so gedacht? Oder könnte der November - diese Zwischenzeit - vielleicht auch einen tieferen Sinn, eine Bedeutung für mich haben? 

Daniela vom Blog Eltern sein - Familie leben hat den Begriff "bewusst novembern" geprägt und lädt auch in diesem Jahr auf Instagram wieder dazu ein, es ihr gleich zu tun. Unter der Überschrift "Der November und ich" beginnt die #bewusstnovembern-Challenge mit einer Vorstellungsrunde. Und diese Überschrift nutze ich heute auch, um mir schreibend ein paar Gedanken über mein Verhältnis zu und meinen Umgang mit dem November zu machen. 

 

 

Ich tue mich etwas leichter mit dem Herbst - auch mit seinen stillen, gedämpften Tagen - als viele meiner Freunde. Es mag daran liegen, dass ich die Weihnachtszeit so liebe und ihr mit jedem Tag November etwas näher komme. Eigentlich könnte man den November dann aber auch überspringen und gleich vom Monat der bunten Blätter und Beeren in die Adventszeit hüpfen. Sich Nebel und Nieselregen, ein paar Erkältungswellen und bleiernde Müdigkeit einfach sparen. Eigentlich wäre es nur schade um Sankt Martin. Oder?

 

Ich schrieb kürzlich auf Instagram einen kurzen Text über den Nebel. "Manchmal hüllt er alles um uns herum ein, nimmt Sicht und Orientierung. Dann reißt der Himmel plötzlich auf, gibt den Blick auf den Weg frei, lässt die Sonne durch und die Herbstwelt in warmen Farben leuchten. Ich mag die bunte Farbenpracht, aber auch den Nebel. Für einen Moment trennt er mich von allem Schrillen und Lauten, hüllt mich schützend ein, dämpft die Geräusche des Alltags, schenkt mir eine Pause. Und lässt mich dann wieder die Buntheit des Lebens genießen."

Ich glaube, so ist es auch mit dem November. Er ist wie eine Pause, die Stopp-Taste zwischen dem bunten Oktober und dem glitzernden Dezember. Mal runterkommen, Zeit für die bewusste Wahrnehmung unliebsamer, aber wichtiger Gefühle - Traurigkeit, Melancholie, Nachdenklichkeit - Zeit zum Entschleunigen. Vielleicht unfreiwillig, wenn ich mit einer dicken Erkältung im Bett liege. Nur, wer ganzheitlich lebt, bleibt gesund an Leib und Seele. Und, so ungern ich das manchmal wahrhaben möchte, eine gewisse Melancholie gehört genauso zu mir wie Freude und Tatendrang. Vielleicht gibt es auch deshalb im Kirchenjahr immer wieder Zeiten der Unterbrechung und Besinnung. Zeiten für Trauer, Gedenken, Buße und Gebet. 

 

bewusst Novembern - machst du mit?

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Kommentare: 2
  • #1

    Annedore (Dienstag, 29 Oktober 2019 18:50)

    November - das ist für mich ein wunderbarer Monat. Erstens habe ich im November meinen Mann kennengelernt und ich verbinde mit dem Monat lange Waldspaziergänge, den Duft von feuchtem Laub, einen warmen Tee danach und gute Gespräche - dazu das wunderschöne kribbeln im Bauch, Anfang einer langjährigen Beziehung.
    Zweitens fahren wir seit Jahren im November an die Nordsee und ich freue mich schon auf den menschenleeren Strand, salzige frische Luft, lange Spaziergänge und wieder den Tee danach, in der Ferienwohnung am Kamin!
    Und dann darf ich drittens endlich wieder Advents-und Weihnachtslieder hören und singen �, ohne dass mich jemand schief anguckt. Im November startet für mich auch schon die Vorbereitung auf die Adventszeit und Weihnachten: Geschenke kaufen und verpacken, basteln, backen, das Haus schmücken.
    Und die grauen Tage? An denen machen wir es uns gemütlich, hören dem Pfeifen des Windes zu, kuscheln uns aufs Sofa, sehen mal wieder einen schönen Film, ....
    Kurzum - ich mag den November!
    Danke für den Anstoß, einmal darüber nachzudenken!
    Liebe Grüße, Annedore

  • #2

    Nici (Dienstag, 29 Oktober 2019 20:31)

    Liebe Annedore,
    das klingt ja nach einem richtigen Lieblingsmonat bei dir. � Wie schön! Ich wollte auch schon immer mal abseits der Touristenströme im Winter an die Nordsee. Anfang Januar ist es soweit. Ich freu' mich schon drauf.
    Dir einen schönen November und bewusstes Genießen.
    Alles Liebe,
    Nici