Vor ein paar Stunde fühlte es sich noch nicht nach Dankbarkeit an. Ich saß zwischen Bergen an Organisationsplänen (etwa je zehnseitige Praktikumsberichte meiner Schüler), die alle zu korrigieren waren. Immerhin hatte ich gestern Nachmittag schon einige geschafft. Ich habe nicht durchgearbeitet, denn es gab andere Dinge zu tun. Die zweite Kellerüberschwemmung innerhalb von vier Tagen aufwischen zum Beispiel. Oder mit dem Installateur über marode Rohrleitungen reden. Bevor ich mich letztes Wochenende zu Frauenkonferenz und Bloggertreffen nach Köln aufgemacht hatte, wollte ich noch Wäsche waschen. Nach der zweiten Trommel kam sie patschnass aus der Maschine. Mein Mann war zuversichtlich. Ich sollte mal fahren, er würde das schon hinkriegen. Leider lag es nicht an einem verstopften Sieb, wie vermutet. Die Waschmaschine schleuderte nicht mehr, sie hatte sich nach Jahren treuer Dienste mal eben verabschiedet. Beim Trennen von der Wasserleitung trennte mein Mann den Wasserhahn und den Schieber gleich mit ("Alles schon ein bisschen in die Jahre gekommen", meinte der Installateur später dazu). Während ich bereits ganz erfüllt und inspiriert von den tollen Begegnungen (dazu unten mehr) meinen Kölnaufenthalt in vollen Zügen genoss, beseitigte mein Mann die erste Überschwemmung im Keller.
Gestern Nachmittag fuhr ich nach der Schule gleich mal in den Nachbarort zum örtlichen Elektrofachgeschäft, das uns ein Bekannter empfohlen hatte. Gute Beratung, schnelle Lieferung und Montage, Entsorgung der alten Maschine - das klang doch gut. Und tatsächlich kam ich positiv gestimmt wieder nach Hause. Waschmaschine gekauft, Liefertermin am nächsten Tag. Wie gut, dass ich ausgerechnet da frei hatte. Jetzt musste nur noch der Installateur kommen und den Schaden an der Rohrleitung reparieren, damit die neue Maschine angeschlossen werden konnte.
Etwa eine Stunde später saß ich korrigierend am Küchentisch, während der eigentlich nette junge Mann im Keller vor sich hin schimpfte und sich mit den Worten "Es ist komplizierter. Ich komme morgen wieder. Das Wasser ist abgestellt", verabschiedete. Der Mitgliedsbeitrag für unseren Sportverein machte sich gestern so richtig bezahlt 😂: Die Hälfte unserer Familie duschte im Verein.
Hier sitze ich nun und schreibe. Der Schaden ist repariert, die neue Waschmaschine läuft. Und auch die Organisationspläne sind fertig korrigiert. Herrlich! Jetzt warten wir nur noch auf die Rechnungen ...
Unglaublich, wofür wir alles mal so eben und oft ganz unbedacht Wasser verbrauchen. Wir denken gar nicht darüber nach, weil dieser Luxus für uns eine Selbstverständlichkeit ist, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. Und was für ein Glück, dass ich ausgerechnet heute arbeitsfrei hatte und alles organisieren konnte. Außerdem kenne ich jetzt einen kleinen, regionalen Elektrofachmarkt mit toller Beratung und klasse Service, wo mir nicht mal die teuerste Maschine aufgeschwatzt wurde, obwohl ich in meiner Verzweiflung für ziemlich alles offen war.
Dankbarkeitsmomente … heute Abend werde ich die Dusche ganz bewusst genießen.
Blumenwiese - frauenkonferenz & bloggertreffen
Auch, wenn mich der Alltag schnell wieder hatte, bin ich immer noch ganz inspiriert von meinem Wochenende in Köln und dankbar für diese besonderen Tage. Im Rahmen der Frauenkonferenz "Blumenwiese" fand ein Bloggerinnentreffen statt, auf das ich mich schon im Vorfeld riesig gefreut hatte. Sollte ich doch hier einige bisher nur von Facebook und Instagram bekannte, aber irgendwie trotzdem schon ziemlich vertraute, schreibende Frauen treffen. Und wirklich - nach einer etwas chaotischen Zugfahrt (Wer rechnet schon damit, dass ein Zug wegen Bauarbeiten unangekündigt 20 Minuten zu früh von einem anderen Bahngleis abfährt? Natürlich ohne mich. Dafür kam ich dann in den Genuss einer ICE- statt IC-Fahrt und war sogar eine halbe Stunde früher als geplant in Köln) traf ich schon im Bahnhof auf Daniela und Natalie und später dann noch sechs andere tolle Frauen.
Das von der Kölner Vinyard-Gemeinde liebevoll vorbereitete Event bot einen tollen Rahmen für Begegnungen, Gespräche über Glauben, Schreiben, Familie … . Thema der Konferenz war "Gefährtinnen". Wie können wir einander Gefährtinnen, Unterstützerinnen, Wegbegleiterinnen sein? In welchen Situationen sind wir unterstützt worden und wo können wir für jemand Anderen da sein und seine Entwicklung fördern? Spannend, sich Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken. Einige der Impulse wirken mit Sicherheit noch länger in mir nach. Gefährtinnen, ein ganz besonderes Netzwerk, sind auch wir Bloggerinnen, die sich nach diesem besonderen Wochenende nun auch persönlich kennen. Dankbarkeitsmomente ...
Und hier ein paar Fotos, denn manchmal sagen Bilder einfach mehr als Worte.
Am Sonntag machten wir uns wieder zu dritt auf in Richtung Kölner Hauptbahnhof. Natalie, Daniela und ich hatten noch etwas Zeit bis zur Abfahrt unserer Züge und was liegt da näher, als zum Abschluss dem Kölner Dom einen Besuch abzustatten, der direkt neben dem Bahnhof liegt.
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