Ich habe in den letzten Tagen vier oder fünf Beiträge von Bloggerkolleginnen gelesen, die sinngemäß etwa mit folgenden Worten begannen: Ich wollte schon so lange schreiben und euch ein gutes neues Jahr wünschen. Aber irgendwie ist die Zeit so schnell vergangen und jetzt ist das neue Jahr schon soundso viele Tage alt. Trotzdem Gottes Segen für 2022! Ich habe beschlossen, mir diese Wort einfach zu klauen bzw. mich meinen Mitschreiberinnen von Herzen anzuschließen. Wenn selbst die Schwiegermutter schon anmerkt, dass sie meinen Blog vermisst, wird es wirklich Zeit, ihn aus der Winterpause zu holen. Deshalb: Willkommen zurück!
Auch bei mir sind die ersten Januarwochen wie im Flug vergangen. Wer mir auf Instagram oder Facebook folgt weiß, wie wunderbar sie für mich begannen. Ich hatte es bis zum letzten Tag ja nicht wirklich zu hoffen gewagt, aber die Schreibexerzitien auf Norderney konnten tatsächlich stattfinden. Wenn du gerne schreibst und auf der Suche nach Inspiration bist, kann ich dir diese mehrmals im Jahr stattfindenden Tage von zwei wunderbaren Frauen - Hanna Buiting und Siri Fuhrmann - in traumhafter Umgebung gestaltet, nur ans Herz legen. Ehrlich, wäre ich nicht zeitlich durch die bayerischen Schulferien eingeschränkt, ich würde auch dreimal im Jahr hinfahren.
Das Meer zwischen mich und meinen Alltag bringen, so hatte Hanna die Schreibexerzitien angekündigt und das war auch mein größtes Bedürfnis. Ich hatte in den letzten Monaten bemerkt, wie sehr es mich belastet, dass ich mich für alles verantwortlich fühle. Dass es meinem Mann und den Kindern gut geht. Und dann die Schule. Meine Chefin hat nun endgültig beschlossen, Ende des Schuljahres in Rente zu gehen und jetzt steht da dieses Monstrum an Fragezeichen im Raum, wie es im September weitergeht. Eine Option ist, dass ich die Schulleitung übernehme. Es wäre gelogen zu behaupten, dass es nicht einen gewissen Reiz hat, wenn dich Kollegen und die beste aller Sekretärinnen darum bitten, das zu tun. Und überhaupt: Ein Karriereschritt. Ich hätte früher nicht gezögert. Auf der anderen Seite weiß ich ganz genau, dass ich die Konsequenzen dieses Schrittes nicht tragen kann und will. Von der Generalsanierung bis zu grundlegenden Veränderungen, über die ich hier nicht schreiben kann, stehen so viele Aufgaben an, dass es ein Vollzeitjob für zwei wäre. Und damit nichts für mich, die 43 km entfernt von der Arbeitsstelle wohnt und nicht vor hat umzuziehen. Die ihre Familie auch ab und zu mal sehen und etwas Anderes als Schule im Kopf haben will. Und deren Wort des Jahres 2022 "Balance" heißt.
Was für ein starkes und passendes Wort! Es hat mich mal wieder gefunden, wie schon seine Vorgänger "reifen" und "Gelassenheit" in den letzten zwei Jahren. Beide sind immer noch Thema, stellen mein Denken und Handeln konstruktiv in Frage und fordern mich positiv heraus. Es ist stimmig für mich, dass sich nun "Balance" anschließt. Ich würde wahnsinnig gerne einen kleinen Blick in die Zukunft werfen und meinen Jahresrückblick 2022 lesen. Es wird spannend: Sophia macht Abitur, Thilo beginnt eine neue Arbeitsstelle und ich? Ich werde auf jeden Fall ein neues Buch herausbringen, diesmal gemeinsam mit einer tollen Co-Autorin. Ein echtes Herzensprojekt. Und alles weitere ...? Mal sehen. Ich bin jedenfalls froh, dass wir unsere Wege nicht alleine gehen, sondern einen wohlwollenden Gott mit Durchblick an unserer Seite haben. Der mir nach dem tiefen Einschnitt, den wir im Februar als Familie erlebten, nicht nur eine wahnsinnig aufbauende Zusage gab, sondern auch noch diese Worte, die ich - mit Zweifeln an eben dieser Zusage am Vorabend eingeschlafen - gleich nach dem Aufwachen am nächsten Morgen las:
"Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ." (Lk. 1,45)
In diesem Sinne noch einmal von Herzen: Zuversicht, Kraft und Gottes Segen im neuen Jahr für dich und alle, die du liebst!
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