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Zwangspause und Pausendank

Das lange Wochenende kam mir ziemlich gelegen. Nachdem ich das mit den 8-Stunden-Tagen und Pause machen an der Schule irgendwie noch nicht richtig auf die Reihe kriege, tut so eine Vier-Tage-Woche wirklich gut. Durchschnaufen - kurz, aber immerhin. Thilos Geburtstag am 2. Oktober mit der Familie feiern und einer liebgewonnenen Tradition folgend am Feiertag gemeinsam zu einer Wanderung mit Freunden aufbrechen. Endlich mal wieder Waldluft schnuppern und Gemeinschaft genießen. Naja, es kam anders.

 

Am Donnerstag Nachmittag übernahm eine der neuen 10. Klässlerinnen Tafel und Kreide (wir sind noch oldschool, aber die Digitalisierung ist auf dem Weg) und auch das komplette Brainstorming zum Thema "Arbeitsfelder von Kinderpfleger*innen", denn mich hatte ein Schwindelanfall im Griff. Sie machte das toll und ich war ehrlich gerührt. Ich saß nämlich während des Brainstormings brav am Lehrerpult, trank Wasser und aß einen Müsliriegel, weil die Klasse um mich besorgt war und darauf bestanden hatte. Ich kenne diese Schüler erst seit drei Wochen, aber sie haben jetzt schon mein Herz erobert. 

In der Nacht zum Samstag bekam ich dann so starke Halsschmerzen, dass ich morgens der Notfallambulanz einen Besuch abstattete, weil es sich verdächtig nach Mandelentzündung anfühlte. Und die war es dann auch. Antibiotikum sei Dank verzogen sich die Schmerzen recht schnell. Genauso schnell kam die Nasennebenhöhlenentzündung hinterher. Jetzt wandern Mann und Freunde ohne mich zu einem  unserer Lieblingscafés. Ich habe die Hoffnung, dass ein Stückchen Kuchen für mich abfällt. Warum muss ich eigentlich, wenn ich mich schon so elend fühle, immer noch an Kuchen denken? Ich bin mir nicht mal sicher, ob er mir gerade schmecken würde. 

 

Ich habe ja gute Bücher, die hier schon länger auf meine freie Zeit warten, denke ich. Aber irgendwie reicht meine Konzentration gerade immer nur ein Stück weit. Ein Stückchen "Schreiben ist Gold" von der wunderbaren Hanna Buiting, ein Stückchen "Zur See" von der fabelhaften Dörte Hansen. Ein paar Minuten Podcast, ein viertel Stündchen Instagram und jetzt gerade eben ein bisschen bloggen.

So war das gestern schon und da entdeckte ich etwas Schönes auf Instagram. frau.sophies.welt hatte inspiriert von frauauge  ein Erntdank-ABC ins Leben geschrieben und unter #seelenpommes zum Mitmachen aufgefordert. Überall ploppten plötzlich Dankbarkeitsgründe von A-Z auf und steckten mich an. Es gibt ja nicht nur fiese Viren und Bakterien, mit denen man sich infizieren kann. Und so begann ich - schniefend und Halspastillen lutschend im Bett liegend - nachzudenken und mitzuschreiben. Von der Zwangspause zum Pausendank. 

 

(ernte-)dank-ABC

Antibiotikum - eigentlich wollte ich mit Abendrot beginnen, aber ich bin gerade echt so dankbar für meine Medizin

Blaubeeren in Vanillejoghurt

Cappuccino am Nachmittag

Daheim ist´s am schönsten, aber ich liebe auch die

Erinnerung an unseren Island-Sommer

Familie ist mein doppelter Boden

Gedichte lesen und fühlen

Hier und Jetzt

Im Wasser abtauchen und mich treiben lassen

Ja sagen

Kollegium - meins ist klasse

Linas Klavierspiel lauschen

Meer - mein Sehnsuchtsort

Nebeltage, mystisch-schön

Obwohl ist auch eine Option

Pasta in (fast) allen Variationen

Quatschen mit Freunden bis in die Nacht hinein

Reifen - ein Lebensthema

Sophias Texte berühren mich

Thilo, wo du hingehst, da will auch ich hingehen

Urlaub zu viert und zu zweit

Von Zeit zu Zeit einfach mal nichts tun

Wald - mein Zufluchtsort

Xerlei ist eine gute Mischung

Yogitee und Kerzenlicht

Zukunft, immer gespannt, was noch so kommt

Danke, Gott

 

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